Auf eine Antwort zu warten, nachdem man eine
Stellenbewerbung losgeschickt hat, kann zermürbend sein. Dies gilt umso mehr,
wenn Sie sich für verschiedene Stellen beworben haben und Ihr Posteingang
dennoch gähnend leer bleibt. Falls Sie mit diesem Problem zu kämpfen haben,
sollten Sie einen aufmerksamen Blick auf das werfen, was all Ihre Bewerbungen
gemeinsam haben: Ihren Lebenslauf.
Wir schlagen vor, dass Sie gedanklich einfach einmal einen
Schritt zurücktreten. Versuchen Sie, wie ein Arbeitgeber zu denken, und gehen
Sie Ihren Lebenslauf unter diesem Gesichtspunkt einmal ganz gründlich in jedem
Detail durch. Möglicherweise steht dort etwas, das potenziellen Arbeitgebern
überhaupt nicht gefällt.
Es kann etwas so Simples sein wie ein grammatikalisch
falscher oder ungeschickter Satz oder ein kleiner, aber entscheidender
Rechtschreibfehler. Vielleicht ist es aber auch etwas, das nicht auf den ersten
Blick auffällt - eine Information, die einen Personalchef zu dem Schluss
bringen könnte, dass Sie kein perfekter Kandidat sind. Wir haben einige Anregungen
für Dinge zusammengestellt, auf die Sie achten sollten. Sie alle könnten der
Einladung zu einem Vorstellungsgespräch im Weg stehen.
Übertreibungen
Es besteht ein großer Unterschied darin, ob Sie Ihren
Lebenslauf ein wenig aufpolieren oder aber ihn ausschmücken. Vielleicht glauben
Sie, mit ein paar kleinen Unwahrheiten davonkommen zu können, vor allem wenn
diese Sie erfahrener erscheinen lassen. Aber versuchen Sie dies gar nicht erst!
Die Person, die Ihren Lebenslauf studiert, befasst sich ständig mit Bewerbungen
und kann intuitiv Dinge wahrnehmen, die irgendwie „nicht richtig“ erscheinen,
und seien sie auch noch so unwesentlich. Sie mögen ein Ausschmücken für
sinnvoll halten - doch das ist es in keinem Fall. Zumal die Wahrheit ohnehin
irgendwann ans Licht kommt. Seien Sie also lieber offen und ehrlich.
Schlechte Grammatik und Rechtschreibfehler
Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass Sie Ihren
Lebenslauf auf Grammatik- und Rechtschreibfehler hin überprüfen. Denn wer
sollte Sie ernst nehmen können, wenn Sie dies nicht tun? Schließlich ist der
Lebenslauf Ihr Aushängeschild für die Eigenwerbung. Lesen Sie Ihren Lebenslauf
wieder und wieder. Bitten Sie auch andere darum, Ihren Lebenslauf durchzugehen.
Es ist erstaunlich, wie viele Fehler man in der eigenen Arbeit übersehen kann -
ganz einfach, weil Ihr Auge das sieht, was Sie zu lesen erwarten.
Schlechte
Präsentation
Sorgen Sie für eine einfache, kluge und klar geregelte
Formatierung. Vermeiden Sie ungleichmäßige Seitenränder. Und wählen Sie eine
moderne aber klare Schrift – zum Beispiel Arial oder Tahoma. Verwenden Sie
prägnante, informative Überschriften und beschränken Sie den Einsatz von
Fettschrift auf ein Minimum. Unterstreichen Sie keine Wörter und verwenden Sie
keine Emoticons.
Irrelevante Informationen
Die Illusion, dass Sie heute aufgrund Ihres Schülerjobs als
Zeitungsauträger von vor 10 Jahren zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen
werden, müssen wir Ihnen leider rauben. Achten Sie deshalb darauf, nur
relevante Informationen im Lebenslauf anzugeben. Streichen Sie alles, was
überflüssig ist. Dies beinhaltet auch Familienstand, Ihre sexuelle Orientierung
oder religiöse Überzeugung. Genauso Informationen über die Familie, wie
beispielsweise der Beruf der Eltern oder ein einwöchiges Schülerpraktikum aus
der 8. Klasse. Ausgenommen sind natürlich Angaben welche aus irgendeinem Grund
für die angestrebte Stelle relevant sind. Verzichten Sie in allen anderen
Fällen darauf.
Die Angabe von geschäftlichen
Kontaktdaten
Die Arbeitsadresse als Kontaktadresse zu nutzen ist sehr
riskant! Möchten Sie wirklich am Arbeitsplatz Ihres alten Arbeitgebers von
Ihrem möglichen neuen Arbeitgeber angerufen werden? Und ist Ihnen bewusst, dass
Ihr alter Arbeitgeber möglicherweise alle E-Mails und Telefonanrufe überwacht?
Ein Gespräch in dem Sie Ihrem derzeitigen Arbeitgeber erklären müssen wieso Sie
während der Arbeitszeit einen neuen Job suchen, kann durchaus unangenehm
werden. Im schlimmsten Fall stehen Sie ohne neuen und alten Job da. Daher ist
dies nicht zu empfehlen…Nutzen Sie besser Ihre private Anschrift.
Modewörter und Jargon
Ihr Lebenslauf sollte klar, präzise und leicht verständlich
sein. Niemand möchte sich mit gängigen, aber vielleicht nicht jedem bekannten
oder missverständlichen Begriffen herumschlagen wie „Streetworker“ oder
„Selbstgänger“. Und was heißt es eigentlich, „quer zu denken“?
Formulieren Sie alle Stellen um, in denen Sie sich einer solchen
Sprache bedient haben. Sie werden ganz schnell selbst feststellen, dass die
normale Alltagssprache sehr viel klarer und angenehmer klingt als jeder Jargon.
Listen von Aufgaben ohne
Erwähnen der Ergebnisse
Es genügt nicht zu sagen, dass Sie die Reorganisation einer
Abteilung überwacht haben. Sie müssen Ihrem möglichen neuen Arbeitgeber auch
Gründe nennen und Erkenntnisse aufzeigen. So könnten Sie beispielsweise
erklären, dass Ihre Reorganisation der Abteilung die Effizienz um 20 %
verbessert und ein produktiveres Arbeitsumfeld geschaffen hat.
Referenzen
Wenn ein möglicher zukünftiger Arbeitgeber Referenzen sehen
möchte, wird er Sie darum bitten. Verzichten Sie daher auf die ungefragte
Angabe/Übersendung von Referenzen.
Private
E-Mail-Adressen
Für Ihre Freunde mag es interessant sein, Sie als
„Weintrinker858@gmail.com“ oder „Letzter_Freigeist017@aol.com“ zu kennen. Im
Berufsleben allerdings kann eine solche E-Mail-Adresse unprofessionell wirken. Eine
neue E-Mail-Adresse zu registrieren kostet Sie nur eine Minute - und keinen
einzigen Cent.
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